Einheit im Volk Gottes

      oder

Der Unterschied zwischen ungeistlicher Ökumene und überkonfessionellen Handeln

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Wer ist das Volk Gottes?

Vorher spricht Petrus in Vers 7 " Für euch nun, die ihr glaubt," und dann weiter in Vers 9 "Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, dass ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht; 10 die ihr einst »nicht ein Volk« wart, nun aber »Gottes Volk« seid, und einst nicht in Gnaden wart, nun aber in Gnaden seid (Hosea 2,25).

"Wie sind Matthäus 12,30 und Markus 9,40 zu vereinbaren?

In Matthäus 12,30 sagt der Herr: "Wer nicht mit mir ist, ist gegen mich", in Markus 9,40 dagegen: "Wer nicht gegen uns ist, ist für uns." Wie ist dieser Gegensatz zu erklären?

Bibelstelle(n): Matthäus 12,30; Markus 9,40


Das ist aus den gänzlich verschiedenen Umständen beider Begebenheiten zu erklären.

In Matthäus 12 wurde der Herr von Seinen Hassern angegriffen, nachdem Er einen unglücklichen Menschen von einem Dämon befreit hatte. Da zeigte Er ihnen, dass Nichtannahme Seiner Person nicht etwa Neutralität - denn in dieser Form kann es keine Neutralität geben, sondern nur ein Entweder-Oder - sondern direkte Ablehnung, Verwerfung bedeute, deren Folge unausweichlich das Gericht Gottes sein würde. Davon ist Pilatus ein deutliches Beispiel, der ja auf alle Weise suchte, sich aus der Sache Jesu zu ziehen, aber doch zu Seinem Richter und Justizmörder wurde, weil er nicht Gerechtigkeit walten ließ und keinen Mut hatte, zu seinem eigenen dreifachen Bekenntnis der Unschuld Jesu zu stehen.

In Markus 9 dagegen wendet sich der Herr gegen die geistliche Engherzigkeit der Jünger, welche den Stab brachen über einen offenbaren Zeugen des Herrn, der sogar in Seinem Namen wirkte, sich ihnen aber nicht angeschlossen hatte. Dabei erkannte der Herr, dass es den Jüngern nicht um die Nachfolge des Herrn ging, sondern dass ihr Überheblichkeit, Jünger des Messias zu sein, im Spiel war, als ob sie allein den richtigen Platz einnehmen würden. Und der Mann hatte mehr zustande gebracht als sie, trotzdem sie die Nähe des Herrn genossen (Verse 14-29). Es war somit Eifer um ihre eigene, nicht um des Herrn Sache (vgl. "der uns nicht nachfolgt") und dieser einseitigen "Nur-wir"-Einstellung gibt der Herr hier eine deutliche Absage.

Adolf Küpfer
Entnommen aus: A. Küpfer - 700 Fragen und Antworten, Frage Nr. 326"
Quelle:  https://www.bibelkommentare.de/index.php?page=qa&answer_id=243

JOHANNES 10,16
16 Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind. Auch sie muß ich herführen. Sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde und ein Hirte werden.

Johannes 17:

19 Ich heilige mich selbst für sie, damit auch sie geheiligt seien in der Wahrheit. 20 Ich bitte aber nicht allein für sie, sondern auch für die, die durch ihr Wort an mich glauben werden, 21 damit sie alle eins seien. Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast.

Soll man an Ökumenischen Bibel- bzw. Gebetswochen teilnehmen? Wie sollen wir mit Christen aus anderen Kirchen umgehen?

Eine Antwort von Ellen Gould White:

Wenn unsere Mitarbeiter an einen neuen Ort kommen, sollten sie versuchen, mit den Pastoren der verschiedenen Denominationen bekannt zu werden. Viel wurde verloren, weil dieses vernachlässigt wurde. Wenn unsre Prediger als freundliche und gesellige Leute bekannt werden und dabei sich nicht so verhalten, als würden sie sich der Botschaft schämen, wird das vielen Pastoren und deren Kirchen vorteilhafte Eindrücke von der Wahrheit vermitteln. Unsere Mitarbeiter sollten besonders darauf achten, nicht den Eindruck zu erwecken, als seien sie Wölfe, die Schafe stehlen wollten. Sie sollten die Aufmerksamkeit der Menschen auf die Wahrheiten des Wortes Gottes lenken.

Es gibt viele dieser Wahrheiten, die allen Christen lieb und teuer sind. Hier ist eine gemeinsame Grundlage, auf der wir Menschen aus anderen Denominationen begegnen können. Wenn wir auf diese Weise mit ihnen bekannt werden sollten wir hauptsächlich die Themen betonen, an welchen alle ein Interesse empfinden und die nicht direkt geradewegs zu den Meinungsverschiedenheiten führen." (Ellen G. White: "Review and Herald," 13. Juni 1912, in: Evangelism, 143-144)

IIm Sinne dieses Wortes schrieb Ellen White unter anderem: "Wir haben für die Prediger anderer Gemeinschaften und Kirchen ein Werk zu tun. Gott möchte, dass auch sie gerettet werden ... Unsere Prediger müssen versuchen, den Predigern anderer Gemeinschaften nahe zu kommen. Betet für diese Männer, für die Christus Fürsprache einlegt, und betet mit ihnen. Eine feierliche Verantwortung ruht auf ihnen. Als Botschafter Christi sollten wir eine tiefe und ernste Anteilnahme an diesen Hirten der Herde bekunden." (Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Band 2, S. 348) Deutlicher lässt es sich kaum formulieren und diese Mahnung gilt gewiss nicht nur für die "Unterhirten", sondern auch für die "Schafe", von denen Christus gesprochen hat. " Quelle: http://www.toplife.at/andachten/andacht1280.html

Er hat nie zuerst nach der Konfession gefragt, sondern sich allen Menschen gleichermaßen zugewandt. Wir sollten seinem Beispiel folgen und dabei für Überraschungen offen sein, die er - vielleicht schon heute - für uns bereit hält."

„Unsere Prediger sollten die Verbindung zu den Predigern anderer Denominationen suchen. Betet für und mit diesen Männern, für die Christus Fürsprache einlegt. Auf ihnen liegt eine heilige Verantwortung. Als Botschafter Christi sollen wir tiefes und aufrichtiges Interesse an diesen Hirten der Herde bekunden." (Testimonies, Vol. 6, 78)